Sie denken darüber nach, einen Werbeagentur-Pitch zu vergeben? Dann möchten wir Ihnen gerne ein paar Praxistipps an die Hand geben.
Wie die ursprüngliche Wortbedeutung „to pitch“ (von engl. „Aufschlagen“) und der „Pitcher“ im Baseball schon vermuten lassen – hier geht es darum, dass eine Werbeagentur „tätig“ oder „aktiv“ wird. Der „Pitch“ steht heute für den abgeschwächten Begriff des „Verkaufsgesprächs“. Im Falle des Werbeagentur-Pitches geht es heiß her. Denn hier sind die Werbeagenturen aufgefordert, Ihre Ideen und Entwürfe zu einem speziellen Werbemedium oder einem Design einzubringen.
In der Regel entscheiden sich Unternehmer, Vertriebsleiter oder Marketingverantwortliche für drei Werbeagenturen, die für einen Pitch in Frage kommen. Diese werden zu einem Meeting geladen, mit der Bitte, spannende neue Vorschläge zur Bewerbung eines Produktes oder eines Firmenauftrittes zu entwickeln und zu präsentieren.
Grundlage für die Einladung bildet meist eine Kombination aus ansprechendem Portfolio und überzeugenden Referenzen der Agentur. Die meisten Unternehmen haben hervorragende Erfahrungen mit dem Pitch-System. Auf diese Art lernen sich Unternehmen und Werbeagentur kennen. Letztlich ist es ein guter Testlauf für die zukünftige Zusammenarbeit.
Checkliste für den Werbeagentur-Pitch
Um das Optimum aus den Pitches herauszuholen, ist es ratsam, sich an eine kleine Checkliste zu halten. Welche Aufgabe soll die Werbeagentur genau erfüllen und kann sie Referenzen in diesem Bereich aufzeigen? Welches Ziel soll erreicht werden? Vielleicht gibt es sogar messbare Ziele, die Sie vorab kommunizieren können? Definieren Sie außerdem genau die Zielgruppe, die Sie erreichen wollen. Ganz sicher haben Sie Deadlines. Definieren Sie diese der Werbeagentur gegenüber. Seien Sie von Anfang an offen mit Ihrer Budgetplanung. Schicken Sie gern vorab Hintergrundinformationen zu Ihrem Unternehmen mit.
Je besser die Werbeagentur von Ihnen gebrieft wird, desto abgestimmter wird der Pitch auf Ihr Unternehmen sein. Am Ende des Tages wird Ihnen diese kleine Vorarbeit die wichtige Entscheidung leichter machen.
Martin Reznicek, GCO Medienagentur
Die Wahl der Werbeagentur ist schwierig. In Deutschland bestreiten viele gute Werbeagenturen erfolgreich den Werbe- und Designmarkt. Hinzu kommt das neue Arbeitsfeld der digitalen Medien. Deren Anforderungen setzen technisches Know-How voraus. Nicht jede Werbeagentur ist in den Feldern Suchmaschinenmarketing, Programmierung und Interaktivität in gleichem Maße zu Hause wie die Wettbewerber. Ein aufmerksamer Blick auf das Portfolio der Werbeagentur ist deshalb ratsam.
Viele Werbeagenturen sind kleinere Büros und erbringen nicht alle Leistungen inhouse. Mit einem guten Netzwerk kompensieren und überbieten sie dennoch oft die Leistungen der Branchenriesen. Sie besitzen sowohl die Freiheit als auch die strukturellen Möglichkeiten, genau den Spezialisten ins Boot zu holen, der für den Job am qualifiziertesten ist. Wenn Ihnen eine kleine Werbeagentur auf den ersten Blick zusagt, erkundigen Sie sich doch einfach. Und fragen Sie nach den externen Kräften und Spezialisten.
Terminieren Sie den Pitch nicht zu knapp. Ihre Wunsch-Werbeagentur ist möglicherweise gut ausgelastet und braucht ein wenig Zeit, um Kapazitäten für den Pitch „freizuschaufeln“. Gelegentlich braucht eine gute Idee aber auch eine gewisse „Inkubationszeit“ bis sie den kreativen Köpfen entspringt. Beim Werbeagentur-Pitch empfehlen wir eine Vorlaufzeit von mindestens 4 Wochen. In dieser Zeitspanne können alle Beteiligten vernünftig planen.
Die Zahl der unbezahlten Pitches ist glücklicherweise rückläufig. Diese Form war wirklich kein dauerhafter Weg und ein schlechter Start für eine neue Geschäftsbeziehung. Schließlich soll mit der Durchführung des Pitches ein starker, loyaler und gewissenhafter Partner gewonnen werden.
Die Suche nach der besten Idee, dem schönsten Design oder der innovativsten App gelingt nicht, indem gerade diese besondere Leistung unvergütet als selbstverständlich wahrgenommen wird. So fehlt die Motivation, ganz abgesehen von den finanziellen Aspekten. Unter Umständen arbeiten Texter, Art Director und Designer bis zu einer Woche an einer guten Präsentation. Zumindest die Lohnkosten und der Präsentationstermin sollten in jedem Fall vom Auftraggeber vergütet werden.
Die besten Tipps für Unternehmen und Marketer, die auf der Suche nach einer neuen Werbeagentur sind.
